Mit welchen Kriterien suche ich die korrekte Masse für meine ICP-MS Methode?

Mit welchen Kriterien suche ich die korrekte Masse für meine ICP-MS Methode:

Isotopenverteilung: Je häufiger ein Isotop eines Elements vorkommt, desto besser lässt sich auf dieser Masse eine sensitive Detektion durchführen.

Auftretende Interferenzen: Durch Überlagerung verschiedener Massen, kann es zu falschen Ergebnissen kommen. Diese entstehen entweder durch verschiedene Elemente, welche Isotopen mit identischer Masse besitzen oder durch doppelt geladene Ionen, welche aufgrund ihres Masse-Ladungsverhältnisses ein falsches Messsignal erzeugen. Ebenfalls können verschiedenste Verbindungen zu Interferenzen führen, wie bspw. Oxide bestimmter Elemente oder polyatomare Interferenzen auf Grundlage von Matrixmolekülen oder Argon aus dem Plasma.

 

 

Eine Übersicht hierzu bietet unser Poster zu den empfohlenen Massen und repräsentativen Interferenzen. Diese werden im folgenden Video erklärt.

 

 

 Sie haben alles direkt auf einen Blick und können potentiell auftretende Interferenzen direkt erkennen. Polyatomare Interferenzen sind hinterlegt, ebenso wie mögliche doppelt geladene Ionen. Oxide können zeilenweise abgelesen werden, da pro Zeile stets 16 Elemente verzeichnet sind. Auf Grundlage der verschiedenen möglichen Interferenzen und der Isotopenverteilung erfolgt die Empfehlung zu einer jeweiligen Masse.

Wann und Wozu benötige ich Kollisionsgas und Reaktionsgas bei der ICP-MS?

Wann und Wozu benötige ich Kollisionsgas und Reaktionsgas bei der ICP-MS?

Die Nutzung von Helium als Kollisionsgas ist für den Großteil der auftretenden Interferenzen volkkommen ausreichend. Der Hintergrund hierbei ist die sogenannte Energiediskriminierung. 
Ein Beispiel: Bei der Messung in einer Salzsäurematrix entsteht unvermeidlich Argonchlorid mit der Masse 75. Das Arsen (mit nur einem Isotop, Masse 75) wäre so ohne die Zugabe von Kollisionsgas nicht messbar. Die Helium-Atmosphäre wirkt wie in physikalischer Filter indem die Argonchlorid-Moleküle viel häufiger mit den Helium-Atomen kollidieren und herausgefiltert werden, als die vergleichsweise kleinen Arsen-Ionen. Aufgrund dieses Effektes wird auch empfohlen, für niedrige Massen wie bspw. Lithium und Beryllium den NoGas Modus zu nutzen. Hierbei würde das Kollisionsgas die Signale aufgrund der geringen Massen der untersuchenden Elemente zu stark abschwächen.


Die Nutzung von Wasserstoff als Reaktionsgas kann zusätzlich Sensitivität ermöglichen, indem doppelt geladene Ionen entladen werden oder Polyatomare Verbindungen mit dem Wasserstoff reagieren und so von der Zielmasse abgehoben werden. 
Durch die farbliche Kennzeichnung in unseren Poster können sie auf einen Blick entnehmen, für welches Element die Nutzung eine Kollisions- oder Reaktionsgases empfohlen ist.