Geisterpeaks
1 - Grundlagen des systematischen Troubleshootings
5 - Geisterpeaks
6 - Veränderung der Peakform Teil 1
7 - Veränderung der Peakform Teil 2
8 - Peakflächenfluktuationen
9 - Retentionszeit Teil 1
10 - Retentionszeit Teil 2
11 - Säulenlebensdauer - Teil 1
12 - Säulenlebensdauer - Teil 2
13 - Detektor
14 - Flusslinienleckage
15 - Zusammenfassung
Ungewollte Peaks im Chromatogramm sind störend bei der Auswertung und können falsche Ergebnisse liefern, wenn sie mit Zielanalyten coeluieren. Daher wird immer versucht statistisch auftauchende Peaks, sowie regelmäßige Peaks von Verunreinigungen zu vermeiden.
Diese Geisterpeaks können verschiedene Ursachen haben. Sie können aus den Eluenten kommen, aus der Probe oder systembedingte Störungen sein.
1. Verunreinigte Eluenten

Eluenten sind sehr schnell zu verunreinigen. Die Vorratsgefäße sollen regelmäßig getauscht und nicht permanent aufgefüllt werden. So könnten sich Verunreinigungen in den Eluenten aufkonzentrieren und Störungen nehmen zu.
Vor allem bei Wasser ist Vorsicht geboten. Besitzen Sie eine Wasseraufbereitungsanlage sollten Sie diese regelmäßig warten lassen. Welchen Einfluss verunreinigtes Wasser auf die Chromatographie hat, können Sie anhand der folgenden Bilder sehen.

Wird z.B. ein Gradient von 100% Wasser zu 100% Acetonitril gefahren, werden die Verunreinigungen zu Beginn der Messung am Säulenkopf aufkonzentriert. Steigt nun der Anteil an Acetonitril erhöht sich die Elutionskraft und die Verunreinigungen eluieren von der Säule.
2. Falsche Lösungsmittel

Die falsche Wahl des Lösungsmittels kann ebenso zu Geisterpeaks führen. Je nach Hersteller können z.B. im vermeintlich besseren Special LC-MS Grade Lösungsmittel UV-aktive Substanzen enthalten sein, die zwar die Detektion im UV stören, aber nicht die Ionisation während der MS-Detektion. Daher sollte immer das für die Detektionsart passende Lösungsmittel verwendet werden. Diese Peaks tauchen auch in den Blank-Messungen auf. In diesem Fall empfiehlt es sich eine andere Lösungsmittelcharge oder einen anderen Lösungsmittelhersteller zu testen.
3. Zu kurze Equilibrierungszeit

Bei der Entwicklung einer Methode ist unbedingt darauf zu achten, dass die Laufzeit der Methode lang genug ist, um alle aufgebrachten Substanzen von der Säule zu eluieren. Ansonsten kann es zu Geisterpeaks aus vorherigen Messungen kommen. Bei stark matrixbehafteten Proben kann es ebenso zu Geisterpeaks aus vorhergehenden Messungen kommen. In dem Fall empfiehlt sich die Implementierung eines Spülschrittes am Ende der Methode, gefolgt von der Equilibrierung der Säule.

Neben den genannten Gründen kann auch ein kontaminiertes Probenlösungsmittel zu Geisterpeaks führen. Ist sehr viel Luft in der Probe gelöst, können Peaks am Anfang des Chromatogramms auftauchen. Aber auch Kontaminationen der Flusslinie können bei zunehmender Elutionskraft der mobilen Phase zu Geisterpeaks führen.

Dinge, die täglich zu beachten sind:
- Auf die Qualität der Eluenten achten
- Immer das für die jeweilige Detektionsart geeignete Lösungsmittel verwenden
- Auch verunreinigtes Probenlösungsmittel kann zu Geisterpeaks führen
- Vorratsgefäße regelmäßig auswechseln und nicht auffüllen
- Säule und System regelmäßig spülen
In den kommenden zwei Kurseinheiten werden wir uns mit einem größeren Thema beschäftigen – den Veränderungen der Peakformen.
Ihr Shimadzu Deutschland LC-Team