Peakflächenfluktuationen
6 - Veränderung der Peakform Teil 1
7 - Veränderung der Peakform Teil 2
8 - Peakflächenfluktuationen
9 - Retentionszeit Teil 1
10 - Retentionszeit Teil 2
11 - Säulenlebensdauer - Teil 1
12 - Säulenlebensdauer - Teil 2
13 - Detektor
14 - Flusslinienleckage
15 - Zusammenfassung
In den meisten Fällen wird über die Fläche eines Peaks die Quantifizierung vorgenommen. Schwankt diese durch äußere Einflüsse, kommt es zu Über- oder Unterbefunden. Das Ergebnis stimmt nicht mit der Realität überein. Da dies unbedingt verhindert werden muss, sind das Pretreatment oder die Temperatur der Detektorzelle wichtige Punkte.
1. Variabilität der Injektionsmenge
Wenn die Peakflächen schwanken, ist sehr häufig die Ursache beim Injektor zu suchen. Um dies zu bestätigen, empfiehlt sich die wiederholte Injektion einer Referenz mit bekanntem Gehalt. Dabei sollten immer konstante Gegebenheiten eingehalten werden, da selbst die Spülung der Nadel einen großen Einfluss auf die Abweichung haben kann.
Bei hochviskosen Proben sollte die Aufziehgeschwindigkeit heruntergesetzt werden, da sonst Luftblasen mit aufgesogen werden könnten.
Luftblasen in der Spüllösung oder eine leere Spüllösung können dann ebenfalls zur Schwankung der Peakflächen führen. Daher sollte diese auch immer mal wieder gepurged werden.
2. Adsorption am Injektor
Je nach Substanz kann es zu unterschiedlichen Adsorptionseffekten an der Injektionsnadel oder der Dichtung kommen. Werden jeweils fünf Wiederholungen eines Koffein- und Thiaminstandards injiziert und mit derselben Methode gemessen, zeigt sich beim Thiamin eine zweimal höhere Standardabweichung. In diesem Fall sollte die Spüllösung des Injektors und das Pretreatment-Programm an den Analyten angepasst werden.
Zur Überprüfung der Wiederholbarkeit sollte stets ein adsorptionsresistenter interner Standard verwendet werden.
3. Detektor - Temperatur - Fluktuationen
Die Detektionstemperatur in der Messzelle hat einen großen Einfluss auf das Signal. Schwankt diese, so schwankt auch das Signal in seiner Höhe. Als besonders temperaturempfindlich sei der Brechungsindex zu nennen. Aber auch die UV/VIS Detektoren oder Fluoreszenzdetektoren reagieren auf Temperaturänderungen. Steigt z.B. die Temperatur einer Fluoreszenzdetektorzelle an, sinkt das Signal. Daher ist eine Temperierung der Detektorzellen unabdingbar.
Vergleichen Sie das Signal mit der Temperatur der Detektorzelle und der Raumtemperatur um störende Effekte auszumachen. Zusätzlich sollte die Raumtemperatur so konstant wie möglich gehalten werden. Die Anlage sollte nicht in Zugluft, direkt unter einer Klimaanlage oder in direkter Sonnenlichteinstrahlung stehen.
Als erstes sollten Sie den Autosampler überprüfen. Ist dieser nicht die Ursache der Peakflächenschwankung, sollte der Detektor überprüft werden. In seltenen Fällen kann auch die Adsorption der Analyten am Packungsmaterial der Säule die Ursache sein. Dies ist vor allem bei ODS Säulen und basischen, chelatbildenden Substanzen der Fall. Überprüfen Sie hierfür die Eignung der verwendeten Säule für Ihre Analytik. Sollten sich keine ausreichenden Informationen im Beiblatt der Säule finden, empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit dem Säulenhersteller.
Dinge, die täglich zu beachten sind:
Allgemein:
- Regelmäßige Eignungstests durchführen
- Überprüfung des Systems mit Mehrfachwiederholungen einer Referenz
- Dokumentation von Retentionszeiten, Auflösung, etc. der Referenzlösungen
System:
- Säulentagebuch führen
- Wartungen dokumentieren
- Pretreatment der Probenmatrix anpassen
- Geeignete Spüllösung auswählen
- Beheizte Detektorzellen verwenden
Neben den Peakflächenfluktuationen sind die Retentionszeitschwankungen ein häufig auftretendes Problem. Daher behandeln die kommenden zwei Teile des Troubleshooting Kurses die möglichen Gründe für die Schwankung der Retentionszeit und wie sie behoben werden können.
Ihr Shimadzu Deutschland LC-Team